Eine Hellebarde der Trabantenleibgarde von Herzog Johann Georg I. von Sachsen
in seiner Funktion als Administrator des Bistums Merseburg, datiert 1609.
Gesamtlänge: 231,5 cm.
Klinge, gemessen ab oberem Rand der Fransenhose: 72,5 cm.
Maximale Breite: 28 cm.
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Die lange Stoßklinge weist am unteren Ende einen diamantförmigen Querschnitt mit konkav einschwingenden Seitenflächen auf, der sich im Verlauf Richtung Spitze
zunehmend in eine quadratische Form wandelt. Die Schneiden schwingen vom Ansatz der Klinge zum Zentrum des Axtblattes hin mehrfach in dekorative Haken aus und sparen
dabei kreisförmige Ornamente aus. Typisch für Hellebarden des 17. Jahrhunderts ist das Axtblatt relativ klein. Diese Waffe sollte in erster Linie für den Stoß
verwendet werden, anstatt einen kraftvollen Hieb mit dem Beil auszuführen. Zu dieser Technik korrespondiert auch der herabgebogene Dorn auf der gegenüberliegenden
Seite. Dieser hat nicht wie bei früheren Typen die Funktion, die Platten eines Harnischs zu durchdringen, sondern diente nur noch dazu, einen Gegner aus dem Sattel
zu ziehen. mehr